Objekt
Energetische Sanierung der Gebäude
Auftraggeber
Lösungsorientiertes Bildungs-, Beratungs- und Betreuungszentrum (LBZ) St. Anton, 79359 Riegel
Kennzahlen
NGF: ca. 7.700m²
Kosten
Technik: ca. 300.000 Euro netto
Unsere Leistungen
Energiekonzept Technikplanung (Heizung, MSR) Monitoring
Bearbeitungszeitraum
12/2012 – 05/2014
Auszeichnungen
2012 Umweltpreis der Erzdiözese Freiburg | 2015 Deutscher Klimapreis der Allianz Umweltstiftung
Im „Lösungsorientierten Bildungs-, Beratungs- und Betreuungszentrums (LBZ) » St. Anton macht die Energiewende im wahrsten Sinn des Wortes Schule. Alles begann 2009 mit der Initiative der Lehrer Michael Bruckert und Manuel Binder.
Schüler sollten mit einfachen Messungen und spielerischen Experimente lernen mit Energie sparsam umzugehen. Mit Verhaltensänderungen und kostengünstigen Maßnahmen wie z.B. Steckerleisten oder Thermostaten, konnte von 2009 bis 2012 der Stromverbrauch bereits um ca. 6% und der Wärmebedarf um 14% gesenkt werden.
Darüberhinaus entstand auf dem Schulgelände in Riegel ein Energieparcours mit 20 Stationen, an denen regenerative Energien erlebbar werden.
Inzwischen wurde das pädagogisch motivierte Energieprojekt St. Anton mit einigen Preisen für sein Umweltengagement (Umweltpreis der Erzdiözese Freiburg und dem Deutschen Klimapreis der Allianz Umweltstiftung 2015) ausgezeichnet. In einem Leitfaden für Energiesparprojekte an Schulen und anderen Einrichtungen sind die Erfahrungen aus St. Anton inzwischen gut dokumentiert.
Das wachsende Energiebewusstsein war Ansporn für die Heimleitung nun auch die energetische Sanierung der Gebäude anzugehen. Neben der Dämmung der Gebäude sollte auch die Jahrzehnte alte Ölheizung erneuert werden.
Über Projektbegleiter Rolf Behringer von « Solare Zukunft e.V. » bekam die « Solares Bauen GmbH » den Auftrag für ein umfassendes Energiekonzept. In der Folge wurde die Heizung von Öl auf Erdgas umgestellt und ein Blockheizkraftwerk sowie eine Solarstromanlage installiert. Knapp 600.000 Euro kostete der Wärmeschutz, abzüglich eines Landeszuschusses in Höhe von 95.500 Euro. In die Sanierung der Heizung und Heizungsverteilung sowie die Warmwasserbereitung investierte St. Anton 550.000 Euro, davon 178.500 Euro ins Blockheizkraftwerk. 2014 lieferte das Blockheizkraftwerk 72 Prozent der benötigten Wärme und produzierte rein rechnerisch mehr als 90 Prozent des Strombedarfs. Tatsächlich wurden 71 Prozent selbst verbraucht, der Rest eingespeist. Inklusive Solarstromanlage erzeugte St. Anton mehr Strom als es verbrauchte. Die jährlichen Energiekosten sanken von 108.000 Euro vor der Sanierung auf knapp 43.000 Euro. Allein das Blockheizkraftwerk trägt mit 19.500 Euro netto pro Jahr zur Betriebskosteneinsparung bei. Rechnet man die Zuschüsse des Landes Baden-Württemberg (Klimaschutz Plus) in Höhe 42.000 Euro von für das Blockheizkraftwerk mit, amortisiert sich die Anlage in knapp sechs Jahren.
Energiewende kann jeder
Was als Schülerprojekt begann, bescherte 2014 Einsparungen von mehr als 60.000 Euro und 200 Tonnen weniger Ausstoß von Kohlendioxid.