Objekt
Sanierung und Erweiterung des Sächsiches Hauptstaatsarchivs durch einen Neubau
Auftraggeber
SIB Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement, 01099 Dresden Holding GmbH & Co. KG
Architekturbüro
Schweger Assoziierte Gesamtplanung GmbH, Hamburg, Berlin
Energiestandard
Niedrig-Energie-Gebäude (Bestand), Passivhausstandard (Neubau)
Kennzahlen
BGF: ca. 26.000m² | BRI: ca. 80.000m³
Kosten
Technik: ca. 5,0 Mio. Euro netto | Bau: ca. 33 Mio. Euro netto
Bearbeitungszeitraum
09/2006 bis 04/2012
Auszeichnungen
2010 – Architekturpreis Passivhaus für den Archivneubau
Das sächsische Staatsarchiv besteht aus einem Archivneubau mit Werkstätten (Bauteil C), einem sanierten Archiv-Bestandsgebäude (Bauteil A), einem sanierten Verwaltungsgebäude (Bauteil B) sowie einem Technikgebäude (Bauteil D).
Das Neubauvorhaben (Bauteil C), welches im Juni 2008 als erstes Archiv im Passivhausstandard fertig gestellt wurde, umfasst eine Nutzfläche von 6.460 m². Der Primärenergiebedarf des Gebäudes beträgt inkl. aller elektrischen Verbraucher (Antriebe, Rechner, Klima, etc.) < 50 kWh/m²a. Der elektrische Energiebedarf beträgt weniger als 5 kWh/m²a. Grund hierfür ist die Ausstattung mit hochwertiger Beleuchtung bei gleichzeitig sehr geringer Nutzung. In der Regel werden die Archive ca. 1 Stunde pro Tag zur Be- und Entnahme von Lagermaterialien genutzt.
Der Kühlenergiebedarf des Gebäudes wird über einen Grundwasser-brunnen gedeckt. Die Kälteverteilung erfolgt über ein 4-Leiter-Netz mit Ventilator-konvektoren. Die Kühlung erfolgt ausschließlich über direkte Grundwasser-Kühlung (Plattenwärmetauscher) ohne zusätzlichen Einsatz einer Kompressionskältemaschine.
Bauteil A: Insgesamt ca. 9.500 m² Nutzfläche, Einbau einer diffusionsoffenen Innendämmung. Eine Außendämmung war in Folge des Denkmal-schutzes nicht möglich. Einbau von Be- und Entfeuchtungssystemen sowie Klimatisierungssystemen zu Sicherstellung der hohen Klima-anforderungen an Archivgebäude nach ISO 11799. Das Gebäude umfasst Schul- und Leseräume mit einer Gesamtfläche von ca. 500 m².
Der Umbau der Gewerke Heizung und Sanitär des Bauteil B erfolgte während des laufenden Betriebes.
Die Be- und Entlüftung erfolgt über 2 Lüftungsanlagen. Der öffentliche Bereich (Schulung, Lesesaal) wird mit einem rekuperativen Wärme-tauscher mit einem Wärmerückgewinnungswirkungsgrad von ca. 80% be- und entlüftet.
Die Archive besitzen ein Lüftungsgerät mit regenerativem Wärmetauscher mit einem Wärmerückgewinnungsgrad von ca. 90% und einem Feuchte-rückgewinnungswirkungsgrad von ca. 65%.
Der elektrische Energiebedarf wurde durch verschiedenste Maßnahmen auf ein Minimum begrenzt:
Aufgrund der ungünstigen Bausubstanz sowie der starken öffentlichen Nutzung erfolgt die Kühlung über eine Grundwasserkühlung sowie zusätzlich über eine Kompressionskältemaschine zur Abdeckung von Spitzenleistungen.
Das Verwaltungsgebäude (Bauteil B) wurde nur in geringem Umfang saniert. Aufgrund der historischen Substanz erfolgten lediglich der Austausch von Verglasungen sowie die Dämmung des Dachs.
Die Wärmeversorgung erfolgt für alle Gebäude über Fernwärme. Die Warmwasserbereitung erfolgt für Bauteil C (mit Werkstätten) zentral, in allen anderen Bereichen dezentral über elektrische Durchlauferwärmer.
Nachhaltige, innovative und intelligente Technikansätze sind neben den hohen Anforderungen an die Energieeffizienz der Gebäude C und A sowie den o.g. Maßnahmen folgende Systeme: